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Zwischen 1962 und 1992 hat die Bevölkerung Mosambiks fast die gesamten 30 Jahre lang zwei brutale Bürgerkriege miterleben müssen, von denen sich das Land bis heute nicht erholt hat. Infrastruktur und Gesundheitsversorgung sind am Boden und noch immer gibt es zahlreiche Hungergebiete.


Mosambik zählt daher zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Regierung des Landes hält sich bis heute nur durch Korruption und Betrug an der Macht, aber unter der Regierung der momentanen Opposition würde sich wohl nicht viel ändern.

Die Politik scheint sich zwar ehrlich um den Aufbau der Städte zu bemühen, die Menschen in den ländlichen Gegenden werden jedoch meist vergessen.

Die Menschen sind ganz auf sich selbst angewiesen und besitzen in der Regel nichts als einen kleinen Acker und eine selbstgefertigte Strohhütte. Sie ernähren sich von Bohnen, Erdnüssen, Reis, Maniok und Mais. Andere Grundnahrungsmittel wie Hühnereier, Früchte oder gar Hühnerfleisch gelten als Essen der Reichen, als Delikatesse, und werden verkauft oder für Festtage aufgehoben. So manches Kind hat in seinem Leben noch kein Brot gesehen.

Wasser zum Trinken und Waschen holen die Menschen aus den Flüssen, die oft
verunreinigt sind. Dafür nehmen sie auch Fußwege von bis mehreren Stunden
in Kauf. Viele besitzen kaum Kleidung, nur ein oder zwei Hemden, und erledigen die tägliche Arbeit barfuss. 70 % der Menschen sind Analphabeten, manche sprechen kein Wort Portugiesisch, die Amtssprache in Mosambik.

Der Mangel an Ernährung und an sauberem Wasser, an Hygiene, an Medikamenten und ganz besonders AIDS, Malaria und Tuberkulose gefährden Tag für Tag das Leben der Einwohner von Marrere. Die Mosambikaner erreichen durchschnittlich ein Lebensalter von ca. 53 Jahren, es ist anzunehmen, dass diese Zahl in unserem Distrikt noch niedriger ist. Man könnte meinen, dass eine solche, Jahrhunderte lang von Kolonialisten ausgebeutete und nun völlig verarmte Kultur nur aus schwermütigen, traurigen Menschen bestünde, die sich vom Leben nichts mehr erhoffen. 
Aber gerade das Gegenteil ist der Fall: Noch nie haben wir so viele wirklich frohe und lachende Gesichter gesehen, die mit der Sonne um die Wette scheinen.

Viele Leute arbeiten hart, aber wenn die Arbeit beendet ist, setzen sie sich in den Schatten und plaudern. Sie haben nur eine handvoll Mais zuhause, aber wenn ein Gast kommt, teilen sie. Ihr Reichtum und ihre Freude sind nicht die wenigen Geldstücke, sondern die vielen Kinder, die sie besitzen. Diese Kinder strahlen eine Einfachheit und ein Glück aus, die wir nicht weiter beschreiben können, die aber vor allen in ihren dunklen, leuchtenden Augen liegen. Bei all ihrer Schönheit aber haben gerade sie es sehr schwer und sind besonders gefährdet. 

Durchschnittlich stirbt jedes dritte der Kinder bevor es das sechste Lebensjahr erreicht!
Durch die mangelhafte Ernährung sind sie vielen Krankheiten ausgesetzt. Dazu kommt die körperliche Arbeit. Schon in jüngstem Alter von vielleicht drei Jahren bilden sie eine wichtige Stütze des Haushalts und müssen auf dem Feld arbeiten, Wasser holen, Holz sammeln oder auf die jüngeren Geschwister aufpassen. Viele von ihnen haben ihre Väter im Krieg verloren.

Von ihrem vielleicht größten Problem jedoch können sich noch gar nichts ahnen: Die ungewisse Zukunft. Ohne eine Chance auf ausreichende Bildung werden sie nicht anders weiterleben als es jetzt ihre Eltern tun. Wenn sie nicht bald lernen, wie man sich vor Krankheiten schützt, werden vor allem AIDS und Malaria immer mehr Menschenleben fordern.
Dazu kommt, dass sich in den großen Städten des Landes ein blinder Materialismus immer weiter ausbreitet, mit dem langsam aber sicher auch die Menschen auf dem Land konfrontiert werden.

Wie soll man diesen Kindern helfen? Es reicht nicht, ihnen nur Geld und Medikamente zu schicken; das einzige, was helfen kann, ist ein langfristiges Konzept und geschulte Helfer vor Ort!